The rich eat
Ein Monolog über Macht, Geld und eine Torte
von Cornelia Maschner
“Unternehmer achtet man, aber uns Erben achtet man gar nicht.”
Was bleibt, wenn der soziale Aufstieg durch Arbeit unmöglich wird? Wenn ein sicheres Leben allein davon abhängt, ob man erbt oder nicht? In Deutschland ist es nicht mehr möglich, durch Arbeit aufzusteigen. Das Haus, die Wohnung, das sichere Leben sind für viele eine Utopie. “the rich eat“, entwickelt für das PATHOS theater, nimmt dabei die Perspektive einer Erbin ein. Wir befinden uns im Jahr 2090: Susanne hat zu Kaffee und Torte eingeladen und gibt ihr letztes Live-Interview. Der Ansatz ist der Produktion ist außergewöhnlich: Susannes gesprochene Texte sind alle echt. Sie kommen aus Interviews, Dokus und dem Internet – es entstehen ein Monolog und eine Kunstfigur: Susanne. Susanne lebt zwischen Weißwurst in St. Moritz, Champagner-Maß im Käferzelt und Geschäftsreisen im Privatjet. Doch ihr Reichtum, ihre Macht und ihre Verantwortung lasten schwer – und betrachten die Absurditäten und Widersprüche unserer Zeit. Wie leicht lässt sich über so jemanden urteilen, ohne den eigenen Platz in dieser Dynamik zu hinterfragen?
“Der Krieg ist auch für mich schrecklich gewesen. Wir haben sehr viel Geld verloren. Ich hab jetzt nur noch 78 Millionen Dollar.”
Schaupiel Ursula Berlinghof I Regie Cornelia Maschner I Ausstattung Linda Sollacher
Cornelia Maschner wuchs in einem kleinen Dorf ohne Bus und Bahnverbindung in Oberbayern auf und studierte trotzdem Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilian-Universität in München und Regie am Mozarteum in Salzburg. Im Anschluss begleitete sie als Regie-Assistentin die letzten beiden Spielzeiten von Armin Petras und die ersten beiden Spielzeiten von Anna Bergmann in Karlsruhe. Während dieser Zeit konnte sie nicht nur bereits an beiden Häusern inszenieren, sondern auch im Theater Pforzheim, an der Volksbühne Berlin und in der Münchner Freien Szene. In Karlsruhe brachte sie die deutsche Erstaufführung von Wolfram Lotz In Ewigkeit Ameisen auf die Bühne. 2020 machte sie sich als freie Regisseurin selbstständig und gründete in München das feministische Regiekollektiv GrosseMaschen, mit dem sie u.a den Theater-Horrorfilm retnecboJ inszenierte. Mit Der schwarze Stein konnte sie ihren ersten selbst geschriebenen Abend der Münchner freien Szene präsentieren, wobei der Abend komplett aus Werbetexten bestand. Seit dieser Spielzeit läuft ihr erstes Musical am Staatstheater Augsburg: Hedwig and the angry inch. Maschner hat sich auf komödiantische und groteske Arbeiten spezialisiert und ihr Talent dafür im Sommer 2021 an der Ecolé Jacques le cog in Paris nochmal verfeinert. Auch große Liebe für Popkultur war in ihren bisherigen Arbeit immer ein Thema. Zusätzlich ist sie als Gastdozentin für Schauspiel an der Theaterakademie August Everding, an der Zerboni-Schauspielschule und der Otto-Falckenberg Schule in München tätig.
Ursula Berlinghof, Jahrgang 1961, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Saarbrücken mit Auszeichnung. Es folgten Engagements am Schauspielhaus Kiel, Stadttheater Heidelberg, Landsberg und Kempten, an den Staatstheatern Darmstadt und Braunschweig, an den Kammerspielen Landshut , Schauspielbühnen Stuttgart und vielen anderen. 2013 erhielt sie den Darstellerpreis der Wasserburger Theatertage.
Ihre Stimme ist auf unzähligen Hörbüchern zu hören, sie ist außerdem als Sprecherin für Dokumentarfilme, Hörspiele und Videospiele tätig.
Des Weiteren stand sie für zahlreiche Fernseh- und Kinoproduktionen vor der Kamera. Ursula Berlinghof lebt in München.
Linda Sollacher studierte an der Akademie der bildenden Künste München Bühnen- und Kostümbild in der Klasse von Katrin Brack. Als Gründungsmitglied des deutsch-polnischen Theaterkollektivs „inter.ference“ realisierte sie u.a. die Projekte Heimsuchung/Nawiedzenie und lost yesterdays (Diplom 2016) als Konzeptorin und Szenographin. Sie ist Stipendiatin der Brigitte und Ekkehard Grübler-Stiftung. Neben der Ausstattung von mehreren Produktionen in München (u.a. am Theater HochX, den Münchner Kammerspielen und der Bayerischen Staatsoper) gestaltete sie jüngst auch Bühnen- und Kostümbilder für Aufführungen in Krakau, Saarbrücken und Luzern.
Termine: Fr, 14.03. + Sa, 15.03. | 20:00 und So, 16.03. | 18:00
Dauer: ca. 60 min.
Ort: PATHOS theater
Tickets: 30 € Support-Ticket | 18 € normal | 12 € ermäßigt | 5 € Mindestpreis
Optionale Aufschläge (Klimafolgekosten-Ticket, siehe Rubrik "Tickets"): 4 € beim Support-Ticket | 2 € in den restlichen Preiskategorien
PATHOS theaterTheater
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
© Foto: Daniela Pfeil