Nachhaltigkeit am PATHOS
Nachhaltigkeit am PATHOS
Die Klimakrise als weltumspannende Mammutaufgabe der heutigen Zeit ist allgegenwärtig und harrt mit ungebremster Dringlichkeit einer Lösung.
Wir, als (vergleichsweise kleines) Theater, sehen es als unsere Aufgabe, hier ein gesellschaftlicher Vorreiter zu sein. Wir konzentrieren uns dabei auf die speziellen Vorteile, die wir mit unseren kurzen Entscheidungswegen und dem überschaubaren Betrieb haben:
- Wir können ein Labor sein, können Dinge in kleinem Rahmen ausprobieren und hierüber Daten sammeln.
- Wir können andere mit diesen Daten versorgen und dazu inspirieren, Maßnahmen auch in größerem Maßstab zu etablieren.
- Wir können eine Plattform zum Vernetzen bereitstellen, zum Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Denn es ist gesellschaftlich wirklich allerhöchste Zeit, jetzt endlich anzufangen und nicht darauf zu warten, bis man die umfassende, perfekte Lösung für die Klimakrise gefunden hat.
In diesem Sinne verstehen wir unsere Maßnahmen und das Sprechen darüber als einen Weg, unseren “Handprint”, also positive Veränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit, zu vergrößern.
Klimabilanzen
Klimabilanzen
Ein erster Schritt zu mehr Nachhaltigkeit ist gemeinhin eine möglichst genaue Erfassung des Status Quo, also eine Klimabilanz.
Wir blicken inzwischen zurück auf das dritte Jahr, das wir mit einer Klimabilanz bedenken (s. unten). Die Gesellschaft konzentriert sich derweil – das werden „die Medien“ nicht müde zu beschwören – nur noch darauf, die Klimakrise so gut als möglich aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen und zu ignorieren. Dass dies in krassem Gegensatz zu den Fakten und der Dringlichkeit zügigen und entschlossenen Handelns steht, muss nicht extra erwähnt werden. Und auch nicht, dass wir als PATHOS theater uns dadurch natürlich keineswegs irritieren lassen, weiterhin Teil der Lösung sein zu wollen.
Letztes Jahr haben wir uns über eine Reduktion der Emissionen um 4,8% schon wie Bolle gefreut, was sollen wir da erst jetzt sagen, wo es 38,5% sind!!!???
Und das bei einer Steigerung der Publikumszahlen um 44% gegenüber dem Vorjahr!

Die Emissionen unseres Theaterbetriebs, aufgeteilt nach Quelle, 2022 bis 2024 im Vergleich.
Klimafolgekosten-Ticket
Klimafolgekosten-Ticket
⇒ Übernimm die Klimafolgekosten deines Theaterbesuchs!
Auch eine künstlerische Veranstaltung hinterlässt Klima-Spuren – durch Mobilität von Künstler*innen und Publikum, durch Energieverbrauch und Materialeinsatz der Produktion. Mit deinem Beitrag von 2 € machst du diese Klimafolgekosten sichtbar (beim Support-Ticket sind es bis Ende 2025 noch 4 €). Gleichzeitig stärkst du damit den Klimaschutz, denn ClimateFair setzt deinen Beitrag dort ein, wo er wirkt – in Klimaschutzmaßnahmen und in Projekte für eine nachhaltige Transformation in München. Kultur kann Wandel gestalten – werde Teil davon!
⇒ Warum gibt es bei uns ein Klimafolgekosten-Ticket?
Die bei der Herstellung von Waren und Dienstleistungen entstehenden “Klimafolgekosten” beziffern den finanziellen Schaden, der durch die Emission von Treibhausgasen verursacht wird (Schäden durch Extremwetter, Ernteausfälle etc.). In der Regel werden diese Schäden immer noch “externalisiert”, also der Allgemeinheit aufs Auge gedrückt. Das ist ein Missstand, der klimafreundliche Innovationen ausbremst und dringend behoben gehört. Fairer ist es, die Klimafolgekosten zu “internalisieren”, also von vornherein in den Preis einzurechnen, damit auch nur diejenigen sie zahlen, die sie verursacht haben (“Verursacherprinzip”).
Wir als PATHOS theater übernehmen gemeinsam mit unserem Publikum die Verantwortung für die Klimafolgekosten unseres Betriebs und setzen damit ein Zeichen für eine faire Preispolitik. Wenn du mitmachst, kannst du mitentscheiden, welche Projekte gefördert werden. Hierfür arbeiten wir mit der Klimaschutz+ Stiftung e.V. und dem Klima-Bündnis e.V. im Rahmen des von diesen getragenen ClimateFair-Projektes zusammen. Stiftung und Bündnis setzen sich in Deutschland und auch hier in München dafür ein, gemeinschaftlich die gesellschaftliche und ökologische Transformation voranzubringen.
⇒ Wie kommen wir auf die 2 € bzw. 4 € pro Ticket?
Wir gehen (noch) vom Kalenderjahr 2023 aus, von dem wir die aktuellste Klimabilanz vorliegen haben. Zur Berechnung des Aufschlags haben wir unsere Gesamtemissionen 2023 durch die Anzahl der Besuche für 2023 geteilt. Zugrunde gelegt sind 250 € pro Tonne CO₂ (dieser Wert stammt vom Umweltbundesamt und beziffert die durch Treibhausgase verursachten Umweltfolgekosten für das Jahr 2023). Um die vollständigen Umweltfolgekosten eines Besuchs finanziell zu übernehmen, müsste jedes Ticket 3,24 € mehr kosten. Um diese Kosten fair entsprechend der Ticketpreise zu staffeln, nehmen wir 2 € Aufschlag pro Ticket (das ist ca. 2/3 der Klimafolgekosten), außer beim Support-Ticket, hier sind es 4 € (mehr als die vollen Klimafolgekosten).
⇒ Was genau passiert mit deinem ClimateFair-Beitrag?
Mit dem Zahlen der zusätzlichen 2 € bzw. 4 € bei den Klimafolgekosten-Tickets verpflichtest du uns, dieses Geld zugunsten des Münchner Klimaschutz- und Transformationsfonds an die gemeinnützige Klimaschutz+ Stiftung weiterzugeben, die diesen Fonds treuhändisch verwaltet. Mindestens 90% dieser Mittel gehen direkt in den Fonds und maximal 10% werden für die Verwaltung des Fonds und die Organisation der jährlichen Fördermittelausschüttung verwendet. Die Gelder des Fonds werden zunächst in Deutschland in Energieeinsparprojekte und Anlagen zur ökologischen Stromerzeugung investiert. Hierdurch wird der Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl beschleunigt und so eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht. Im zweiten Schritt werden die damit erzielten Erträge sowie 5% der Fondsmittel jährlich zur Förderung lokaler Projekte und Initiativen für den Klimaschutz ausgeschüttet. Alle Teilhaber*innen des Fonds können selbst Projekte vorschlagen und demokratisch per Onlineabstimmung mitentscheiden, welche Projekte gefördert werden. Und wir als PATHOS theater waren in der letzten Runde gleich mit zwei Anträgen erfolgreich! Mehr Infos dazu in den Abschnitten zu Gemeinwohlbilanzierung und Dachbegrünung!
Wenn du ein Klimafolgekosten-Ticket erworben hast, besteht für dich als “Teilhaber*in des Fonds” die Möglichkeit, dich bei der Auswahl der lokalen Projekte zu beteiligen. Um dich hierfür zu registrieren, schreibe einfach eine Mail mit deinem Klimafolgekosten-Ticket an:

Anteil des zahlenden Publikums, das ein Klimafolgekosten-Ticket gekauft hat.
Klima-Taler
Klima-Taler
Die Mobilität des Publikums ist in Kulturinstitutionen (und auch bei uns) ein großer Emissionsposten und zugleich einer, auf den die Institutionen kaum Einfluss haben.
Dies hat sich nun mit der Klima-Taler-App möglicherweise geändert. Die App erfasst anonymisiert das Mobilitätsverhalten und vergibt für umweltfreundliches Verhalten Klima-Taler. Diese können dann als Zahlungsmittel bei teilnehmenden Betrieben eingelöst werden. Die App gibt es seit Juni 2025 in München (lizensiert vom hiesigen Referat für Klima- und Umweltschutz).
Seit November 2025 beteiligen wir als PATHOS theater uns an den Klima-Talern: für 15 Klima-Taler kann man bei uns ein Freigetränk an der Bar bekommen (im Rahmen von Vorstellungen und nur für Leute, die ein Ticket haben).
Einfach die Klima-Taler-App aufs Handy holen und Taler sammeln!

Gemeinwohl-Bilanzierung
Gemeinwohl-Bilanzierung
Durch die Projektgelder aus dem Allgemeinen Klimaschutz- und Transformationsfonds der Klimaschutz+ Stiftung können wir uns endlich den lange gehegten Wunsch erfüllen und eine Gemeinwohl-Bilanzierung durchführen. Der Prozess wird von Herbst 2025 bis Frühjahr 2026 dauern und in einem Peer-Group-Verfahren gemeinsam mit drei Unternehmen aus der Wirtschaft durchgeführt, angeleitet von zwei Beraterinnen der GWÖ. Wir freuen uns schon sehr darauf, unseren kleinen Betrieb einmal bis auf die Knochen zu durchleuchten und sind gespannt auf die Ergebnisse!
Die Gemeinwohl-Matrix macht den Beitrag zum Gemeinwohl bewertbar. Die Werte in den Spalten fördern erfolgreiche Beziehungen und ein gutes Leben. Die Zeilen spiegeln die fünf Berührungsgruppen wider, mit denen eine Organisation am meisten Kontakt hat. In den Überschneidungen zwischen den Werten und den Berührungsgruppen beschreiben 20 Gemeinwohl-Themen den Beitrag einer Organisation zum Gemeinwohl:

Solaranlagen + Dachbegrünung
Solaranlagen + Dachbegrünung
Unser PATHOS-Gebäude bleibt - was die Dämmung angeht - freundlich ausgedrückt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück: Die Stahltüren sind stabile Wärmebrücken und die dünnen und undichten Fenster kann man eigentlich nur als “atmungsaktiv” bezeichnen. Auch wenn wir als Mieter leider nicht am Hebel der energetischen Sanierung sitzen, haben wir versucht, in unserem Einflussbereich, i.e. dem Innenhof, so viel wie möglich zu bewirken.
Unsere beiden Stecker-Solaranlagen haben wir 2023 und 2024 in Betrieb genommen, sie produzierten zuletzt 614 kWh Strom und deckten damit ganze 6,7% Prozent unseres Strombedarfs im PATHOS. Wir freuen uns über diese Art der “Ernte”, die unsere Grundlast an Kühlschränken und Technik-Servern tagsüber zuverlässig abdeckt.
Im Herbst 2024 haben wir unseren Container dann mit noch mehr Nachhaltigkeit beglückt und in Gemeinschaftsaktion mit dem HochX mit einer schmucken Dachbegrünung versehen, die allerliebst gedeiht. Diese bindet nicht nur jede Menge Regenwasser und Feinstaub, sondern sorgt über die Verdunstungskälte auch für ein angenehmeres Klima im Hof während der Sommerzeit.
Im Sommer 2025 konnten wir direkt neben dem Container auch noch ein neu gebautes Vordach begrünen, das wir zugleich als Testfläche für verschiedene Substrate und Pflanzungen angelegt haben.
Die Gelder hierfür haben wir aus dem Münchner Klimaschutz- und Transformationsfonds der Klimaschutz+ Stiftung bekommen - ein gutes Beispiel, wie das Engagement für das Klimafolgekosten-Ticket positive Rückkopplungen vor Ort ermöglicht!
Doch die Dachbegrünung des Containers ist nur Teil einer größeren Umgestaltung und Entsiegelung des Hofes, die wir demnächst mit unserer Vermieterin der MGH in Angriff nehmen wollen und mit der die Aufenthaltsqualität dort nochmal steigen soll.



DAS GRÜNE DACH - Nachhaltigkeits-Netzwerk in München
DAS GRÜNE DACH - Nachhaltigkeits-Netzwerk in München
Nachhaltigkeit ist ein Team-Sport - davon sind wir fest überzeugt. Und ein Team wird stark durch möglichst diverse Perspektiven. Daher sind im GRÜNEN DACH Nachhaltigkeits-Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen in München gebündelt, denn letztlich ziehen wir alle am gleichen Strang:
- unabhängig von ihrer Trägerschaft (Stadt, Land, privat)
- unabhängig von ihrer Sparte (Theater, bildende Kunst, Film, etc.)
- unabhängig davon ob es sich um ein Festival oder eine dauerhafte Einrichtung handelt
- ebenfalls willkommen sind Vertreter*innen aus den Referaten für Kultur und für Umwelt
- sehr gern gesehen sind auch gesellschaftliche Initiativen wie Treibgut oder Green City
Unsere Stärke ist zudem, dass die Nachhaltigkeits-Verantwortlichen der einzelnen Institutionen selbst aus ganz verschiedenen Fachgebieten kommen: Controlling, Öffentlichkeitsarbeit, Einkauf, (Haus-)Technik, Produktionsleitung. Diese Breite an fachlichen Expertisen ist eine enorme Bereicherung!
Wer sich anschließen möchte, melde sich gerne bei Dana Pflüger.
Diese Treffen liegen bereits hinter uns:
24. Oktober 2025, Zoom: DAS GRÜNE DACH looking forward
29. September 2025, Gasteig HP8 - DAS GRÜNE DACH: Nachhaltigkeit und Begrünungskonzepte für den Gasteig HP8
24. Juli 2025, Ökologisches Bildungszentrum zusammen mit der Münchner Volkshochschule - DAS GRÜNE DACH: how to Klimaneutralität bis 2030
17. Juli 2025, Tollwood-Festival - DAS GRÜNE DACH goes Mülltrennung
27. Juni 2025, Gasteig HP8 zusammen mit MünchenTicket - DAS GRÜNE DACH goes Klimafolgekosten-Ticket
16. Mai 2025, Münchner Kammerspiele - DAS GRÜNE DACH - Next Step
3. Februar 2025, PATHOS theater - DAS GRÜNE DACH - Zur Nachhaltigkeit im Theater - ein Aperitif
