Nachhaltigkeit am PATHOS

Nachhaltigkeit am PATHOS
Die Klimakrise als weltumspannende Mammutaufgabe der heutigen Zeit ist allgegenwärtig und harrt mit ungebremster Dringlichkeit einer Lösung.
Wir, als (vergleichsweise kleines) Theater, sehen es als unsere Aufgabe, hier ein gesellschaftlicher Vorreiter zu sein. Wir konzentrieren uns dabei auf die speziellen Vorteile, die wir mit unseren kurzen Entscheidungswegen und dem überschaubaren Betrieb haben:
- Wir können ein Labor sein, können Dinge in kleinem Rahmen ausprobieren und diese Versuche genauestens untersuchen.
- Wir können andere mit diesen Daten versorgen und inspirieren, Maßnahmen auch in größerem Maßstab zu etablieren.
- Wir können eine Plattform zum Vernetzen bereitstellen, zum Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Denn es ist gesellschaftlich wirklich allerhöchste Zeit, jetzt endlich anzufangen und nicht darauf zu warten, bis man die umfassende, perfekte Lösung für die Klimakrise gefunden hat. Die gibt’s nämlich gar nicht.
In diesem Sinne verstehen wir unsere Maßnahmen und das Sprechen darüber als einen Weg, unseren “Handprint”, also positive Veränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit, zu vergrößern.
Klimabilanzen

Klimabilanzen
Ein erster Schritt zu mehr Nachhaltigkeit ist gemeinhin eine möglichst genaue Erfassung des Status Quo, also eine Klimabilanz.
Angefangen haben wir letztes Jahr mit einer Bilanz für 2022. Unsere zweite Klimabilanz liegt nun vor, für das Jahr 2023. Sie zeigt, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden und dass sich viele kleine Schritte lohnen und einen Unterschied machen.
Wir konnten die Emissionen unseres Betriebs um 3,5% reduzieren, obwohl im gleichen Zeitraum die Anzahl der Vorstellungen um fast die Hälfte gestiegen ist und die Publikumszahlen sich mehr als verdoppelt haben!
Das ist ein Ausschnitt aus der Klimabilanz von 2023, das Gesamtfazit im Vergleich mit 2022.
Klimafolgekosten-Ticket

Klimafolgekosten-Ticket
Der Aufpreis des Klimafolgekosten-Tickets unterstützt die gesellschaftliche Transformation in Richtung Klimaneutralität hier vor Ort, z.B. den Bau von Solaranlagen, Dachbegrünungen, etc. Wenn du spendest, kannst du mitentscheiden, welche Projekte finanziert werden!
Um dich hierfür zu registrieren, schreibe einfach eine Mail mit deinem Klimafolgekosten-Ticket an Climate Fair:
--> Mail an Climate Fair <--
Warum gibt es bei uns ein Klimafolgekosten-Ticket?
Die bei der Herstellung von Waren und Dienstleistungen entstehenden “Klimafolgekosten” beziffern den finanziellen Schaden, der durch die Emission von Treibhausgasen verursacht wird (Schäden durch Extremwetter, Ernteausfälle etc.). In der Regel werden diese Schäden immer noch “externalisiert”, also der Allgemeinheit aufs Auge gedrückt. Das ist ein Missstand, der klimafreundliche Innovationen ausbremst und dringend behoben werden sollte. Fairer ist es, die Klimafolgekosten zu “internalisieren”, also von vornherein in den Preis einzurechnen, damit auch nur diejenigen sie zahlen, die sie verursacht haben (“Verursacherprinzip”).
Wir als PATHOS theater möchten hier gesellschaftlicher Vorreiter sein und die Klimafolgekosten unseres Betriebs nicht länger externalisieren und damit auf andere abwälzen. Wir möchten damit beginnen, diese zu internalisieren und dadurch gemeinsam mit dem Publikum ein Zeichen für eine faire Preispolitik setzen. Hierfür arbeiten wir mit der Klimaschutz+ Stiftung e.V. und dem Klima-Bündnis e.V. im Rahmen des von diesen getragenen Climate Fair-Projektes zusammen. Stiftung und Bündnis setzen sich in Deutschland und auch hier in München dafür ein, gemeinschaftlich die gesellschaftliche und ökologische Transformation voranzubringen.
Wie kommen wir auf die 2 € bzw. 4 € Aufschlag pro Ticket?
Wir gehen vom Kalenderjahr 2023 aus, von dem wir die aktuellste Klimabilanz vorliegen haben. Zur Berechnung des Aufschlags haben wir unsere Gesamtemissionen 2023 durch die Anzahl der Besuche für 2023 geteilt. Zugrunde gelegt sind 250 € pro Tonne CO₂ (dieser Wert stammt vom Umweltbundesamt und beziffert die durch Treibhausgase verursachten Umweltfolgekosten für das Jahr 2023). Um die vollständigen Umweltfolgekosten eines Besuchs finanziell zu übernehmen, müsste jedes Ticket 3,29 € mehr kosten. Um diese Kosten fair entsprechend der Ticketpreise zu staffeln, bleiben wir bei 2 € Aufschlag pro Ticket (das ist ca. 2/3 der Klimafolgekosten), außer beim Support-Ticket, hier sind es 4 € (mehr als die vollen Klimafolgekosten).
Was genau passiert mit dem Geld?
Mit dem Zahlen der 2 €- bzw. 4 €-Aufschläge bei den Klimafolgekosten-Tickets verpflichtest du uns, diese Gelder zugunsten des Münchner Klimaschutz- und Transformationsfonds an die gemeinnützige Klimaschutz+ Stiftung weiterzugeben, die diesen Fonds treuhändisch verwaltet. Mindestens 90% dieser Mittel gehen direkt in den Fonds und maximal 10% werden für die Verwaltung des Fonds und die Organisation der jährlichen Fördermittelausschüttung verwendet. Die Gelder des Fonds werden ausschließlich lokal und regional in Energieeinsparprojekte und Anlagen zur ökologischen Stromerzeugung investiert. Hierdurch wird der Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl beschleunigt und so eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht. Im zweiten Schritt werden die damit erzielten Erträge sowie 5% der Fondsmittel jährlich zur Förderung lokaler Projekte und Initiativen für den Klimaschutz ausgeschüttet. Alle Teilhaber*innen des Fonds können selbst Projekte vorschlagen und demokratisch per Onlineabstimmung mitentscheiden, welche Projekte gefördert werden.
Wenn du ein Klimafolgekosten-Ticket erworben hast, besteht für dich als “Teilhaber*in des Fonds” die Möglichkeit, dich an der Mitsprache für die Verwendung der jährlichen Ausschüttungen des Klimafonds und bei der Auswahl der lokalen Projekte zu beteiligen. Um dich hierfür zu registrieren, schreibe einfach eine Mail mit deinem Klimafolgekosten-Ticket an Climate Fair:
--> Mail an Climate Fair <--
Anteil des zahlenden Publikums, das ein Klimafolgekosten-Ticket gekauft hat.
Solaranlage + Dachbegrünung

Solaranlage + Dachbegrünung
Unser PATHOS-Gebäude bleibt - was die Dämmung angeht - freundlich ausgedrückt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück: Die Stahltüren sind stabile Wärmebrücken und die dünnen und undichten Fenster kann man eigentlich nur als “atmungsaktiv” bezeichnen. Immerhin wurde die Heizung unlängst auf Holzpellets umgestellt.
Auch wenn wir als Mieter leider nicht am Hebel der energetischen Sanierung sitzen, haben wir versucht, in unserem Einflussbereich, i.e. dem Innenhof, so viel wie möglich zu bewirken.
Unsere Stecker-Solaranlagen haben wir 2023 und 2024 in Betrieb genommen, sie decken ca. 5-10 Prozent unseres Strombedarfs im PATHOS. Wir freuen uns über diese Art der “Ernte”, die unsere Grundlast an Kühlschrank und Serveranlagen tagsüber zuverlässig abdeckt.
Im Herbst 2024 haben wir unseren Container dann mit noch mehr Nachhaltigkeit beglückt und in Gemeinschaftsaktion mit dem HochX mit einer schmucken Dachbegrünung versehen. Diese bindet nicht nur jede Menge Regenwasser und Feinstaub, sondern sorgt über die Verdunstungskälte auch für ein angenehmeres Klima im Hof während der Sommerzeit.
Doch die Dachbegrünung des Containers ist nur Teil einer größeren Umgestaltung und Entsiegelung des Hofes, die wir 2025 mit unserer Vermieterin der MGH in Angriff nehmen wollen und mit der die Aufenthaltsqualität dort nochmal steigen soll.
Netzwerk “Das Grüne Dach”

Netzwerk “Das Grüne Dach”
Wenn man das große Ganze betrachtet, dann sind wir alle kleine Bauteilchen in der großen Transformations-Maschine. Einer riesigen Maschine, die keiner ganz überblickt. Wenn man irgendwo dreht oder zieht, dann klickt plötzlich am anderen Ende was auf, was man gar nicht erwartet hatte. Oder es ruckelt sich etwas frei, eine Feder springt, löst einen Knopf aus. Jede*r von uns ist ein anderes Bauteilchen in dieser Maschine, mit ganz spezifischen Fähigkeiten. Einige sind schon ganz eifrig dabei, andere wissen noch gar nicht so genau, wie ihr Bauteilchen eigentlich aussieht, was es kann und was seine Aufgabe im Gesamtgefüge sein könnte.
Wir am PATHOS theater sind ein kleines Labor-Bauteilchen irgendwo in der Mitte der Maschine, in dem immer mal wieder die Funken sprühen. Wir experimentieren mit Lösungsideen, beobachten genau, was dann passiert und stellen die Daten allen anderen zur Verfügung. Doch damit die große Maschine endlich richtig in Bewegung kommt, die Rädchen, Hebel, Haken ineinandergreifen und die Gehirne beim Vernetzen „zzzzt“ machen, brauchen wir alle.
Lasst uns die Bewegungen unserer Bauteile synchronisieren. Lasst uns gemeinsam überlegen, wo wir uns ergänzen können. Wo wir als nächstes mit gebündelten Kräften dran drehen, ziehen, schieben.
In diesem Sinne fand am 3. Februar 2025
DAS GRÜNE DACH
Zur Nachhaltigkeit im Theater - ein Aperitif
statt. 70 Menschen waren dabei, darunter allein 20 Kulturinstitutionen aus München, zahlreiche Politiker*innen aus Bezirk, Stadt und Land, sowie Vertreter*innen von Kultur- und Umweltreferat und zahlreichen gesellschaftlichen Initiativen.
Es war uns ein Fest und eine Ehre!
Weitere Treffen sind in Planung!