Zu jung für’s Theater – Folge 3
Mit Grete Pagan
Grete Pagan bereitet gerade ihre Intendanz am Jungen Ensemble Stuttgart vor. Wir sprechen über die Ideale, die hinter ihrem Umgang mit Kindern und barrierefreien Ausschreibungen stehen. Sie fragt mich ganz direkt, warum ich mich nicht beworben habe und ich entscheide mich, meine eigene Unsicherheit zu zeigen und werde tapsig und ungenau, versage im Balanceakt, über welche persönlichen Motivationen ich sprechen kann. Wir reden über die Schwierigkeiten von Konkretisierung, und diese werden auch sehr spürbar. Vieles ist noch vage und unentschieden und es wird nicht deutlich, ob das JES den Umgang mit jungen Menschen am Theater revolutionieren wird, denn dafür braucht es neben gutem Willen auch ausgeprägtes Problembewusstsein. Aber es wird sehr klar, dass man mit Grete Pagan eine Intendantin hat, die ansprechbar ist, zuhört und keine Angst vor dem Herausfinden beim Machen hat.
Grete Pagan wurde 1983 in Stuttgart geboren. Von 2004 bis 2007 war sie Regieassistentin am JES, anschließend studierte sie Schauspielregie an der Theaterakademie Hamburg. Seit 2010 arbeitet sie als freie Regisseurin im Theater für junges Publikum. Neben dem JES inszenierte sie unter anderem am Staatstheater Mainz, GRIPS Theater Berlin, moks junges theater Bremen, jungen LTT Tübingen, und an der Schauburg München. Seit 2010 ist sie Übersetzerin von Theatertexten aus dem Englischen ins Deutsche. Seit 2012 ist sie eine von zwei Organisations- und Produktionsleiter*innen der Schönen Aussicht. 2018 absolvierte sie die Weiterbildung «Theater- und Musikmanagement» an der LMU München. Seit Sommer 2019 ist sie Kuratoriumsmitglied des Landesverbandes der Kunstschulen Baden-Württemberg. 2019-21 gehört sie zur Auswahljury für Augenblick mal! Berlin.