Feen // Fairies

Tanzperformance von backsteinhaus produktion

Teil der internationalen Gastspielreihe Split and Merge von PATHOS theater und HochX

Sich einfach mal wieder fallen lassen. Einfacher gesagt als getan. Fünf Tänzer*innen bauen mit Hilfe von zwei großen blauen Weichbodenmatten Schutzzonen, in denen sie sich sicher fühlen. Und sich von Erwartungen und Klischees, von gesellschaftlichen Zuschreibungen auch mal umhauen lassen können. Sie teilen ihre Strategien miteinander und geben uns einen intimen Einblick in fünf unterschiedliche Realitäten, in ihre Kämpfe um Sichtbarkeit und Machtverteilung. Die Ohnmacht des Rückwurfs, das Gefühl des queerfeministischen Backlashs unserer aktuellen Zeit lässt sie manchmal straucheln, doch immer wachsam vor- und rücksichtig gehen.

Die fünf Performer*innen finden ihren Weg und zeigen uns, wie trotz Rückwärtsbewegung, trotz unsicherer Räume, eine Selbstermächtigung für sie aussieht. Solidarisch verlernen sie ihre gewohnten Mechanismen und finden gemeinsam neue. Sie kehren das Gefühl der Ohnmacht um, indem sie selbst entscheiden, wann sie fallen. Sie eignen sich die Strategie des Voranschreitens im Rückzug an, indem sie kollektiv die Richtung bestimmen. Und sie lassen sich treiben vom gemeinsamen Rhythmus. Die Weichbodenmatten werden dabei zu Komplizinnen, Bühnenelementen, sichereren Orten. Die Bühne, die sich als puristischer Schauraum für diesen Prozess zeigt, bietet derweil keine zusätzlichen Sicherheiten. Sie ist, was sie ist. Die Bühne. Auf der die Performenden schutzlos den Blicken der Schauenden freigesetzt sind. Sie ist aber auch der Ort, von dem aus zurückgeschaut wird. Der Ort der Reflexion. So spiegeln Interpretationen, die eigenen Seh- und Denkgewohnheiten des Publikums wider und werfen weitere Fragen über patriarchale Strukturen auf. Die Performer*innen lernen mit dem Blick des Publikums zu spielen, ihn für sich zu nutzen, sich darin individuell und gemeinsam zu positionieren.

Fast schon sinnlich findet schließlich die Kraft, die sich unter den fünf Performer*innen entwickelt hat, ein Ventil im Rückzug. Obwohl der Gang weiterhin rückwärts geht, blickt und wendet er sich in die Zukunft.

Ohne Sprache, mit Live-Audiodeskription auf Deutsch und Tastführung vor Beginn.

Tanz und Performance Steven Chotard, Ariadna Gironès Mata, Seung Hwan Lee, Tegest Pecht-Guido, Andreia Rodrigues | Choreografie Nicki Liszta in Zusammenarbeit mit den Performenden | Musik Heiko Giering | Bühnenbild Moritz Martin, Nicki Liszta | Kostümbild Rebecca Moltenbrey | Lichtdesign Lorenz Uhlig | Dramaturgie Paulina Mandl, Natascha Moschini | Künstlerische Assistenz und Produktionsleitung Isabelle von Gatterburg | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kathrin Stärk |  Awareness-Beratung Mona Louisa-Melinka Hempel | Audio-Deskription Valentin Leuschel, Peter Luttringer | Vermittlung Paulina Mand | Dokumentation Adrian Schmidt | Fotos Dominique Brewing

In Kooperation mit EinTanzHaus, Mannheim, Lichthof Theater, Hamburg, HochX Theater und Live Art, München.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Stuttgart, die LBBW Stiftung, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und „Weiterkommen!“.


Termine: Fr, 09.02 und Sa, 10.02. | 20 Uhr
ACHTUNG - Ort:  HochX
Tickets: 30€ support / 18€ normal / 12€ ermäßigt / 5€ Mindestpreis

©️ Foto: Dominique Brewing