Spielart Festival 2023: BISETKA: TALK_PLACE

fachbetrieb rita grechen | G.Urban | di. Studio (Dresden | München | Gyumri | Jerewan)

 

Uraufführung

Die drei Kollektive fachbetrieb rita grechen, G.Urban und di. Studio stellen im PATHOS eine Bisetka auf: In Armenien werden so Pavillons im öffentlichen Raum bezeichnet, die sich als offene Begegnungsorte präsentieren. Oft aus Metallstangen und Wellblech gebaut, bieten sie eine geborgene Atmosphäre, ohne von ihrer Umwelt abgeschlossen zu sein. Die Münchner BISETKA soll in diesem Sinne Bühne und Publikumsraum zugleich werden. Politiken und Ästhetiken der Bisetka (Gastfreund*innenschaft, Kontemplation, Offenheit) werden mit Politiken, die Armenien gerade zum wiederholten Mal erfährt (Blockade, Vertreibung, Gewalt), gegenübergestellt.

Ab 16 Uhr wird im PATHOS zum Tee in die BISETKA geladen, von 19 bis 23 Uhr wird die Installation performativ bespielt, am Donnerstag und Freitag gibt es ab 23 Uhr ein DJ-Set. Das Münchner Publikum ist eingeladen, sich in der begehbaren Installation mit kulturellen Praktiken sowie aktuellen und historischen geopolitischen Problematiken Armeniens auseinanderzusetzen.

 

BIOGRAFIE(N)

 

Die Kuratorin und Kritikerin Syuzi Ginosyan studierte Kunstgeschichte und -theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Gjumri. Sie kuratierte u.a. das Projekt WITH A WORD am Armenischen Zentrum für zeitgenössische experimentelle Kunst in Jerewan, ANONYMOUS im Loft Gjumri und die Soundinstallation STONE TO THE STONE: GYUMRI TEXTILE. Sie ist Gründungsmitglied von G.Urban und war Teil in dessen Residency Programm M A R D S an der ADBK in München.

Der Multimedia-Künstler und Theaterregisseur Gevorg Grigoryan inszenierte u.a. DECORE am Staatlichen Institut für Theater und Kinematographie in Jerewan und DREI KLEINE SCHWEINE am Dramatischen Theater in Gjumri. Mit seinen Installationen war er bereits in diversen Ausstellungen in Armenien und Deutschland vertreten. Er ist der Gründer von di. Studio, einer Plattform zur Förderung lokaler Multimedia-Künstler*innen.

Kay Khachatryan ist ein Soundartist und experimenteller Musiker aus Jerewan. Als Basis für seine Arbeiten verwendet er natürliche und elektromagnetische Klänge, die er mit selbstgebauten Geräten aufzeichnet. Kay Khachatryan interessiert sich für jegliche Art von Klang, auch jene, die wir gar nicht hören, wie elektromagnetische Wellen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Authentizität von Straßengeräuschen, die er ungekürzt verwendet und nur in ihrer Klangfarbe modifiziert.

Ani Khachikyan ist eine armenische Schauspielerin. Zu ihren Arbeiten gehören Spielfilme wie SUPER MOM, LIFE AND STRUGGLE und UNKNOWN SUBSCRIBER. Außerdem hat sie in Theaterstücken wie FLIGHT, HUMAN STORIES, OSCAR AND THE PINK LADY und PERSONA mitgespielt und ist als Fernsehmoderatorin tätig. Bislang moderierte sie die Umweltsendung ECOPAREK, sowie AFTER SCHOOL, eine Bildungssendung für Kinder, und SMART AGRICULTURE im öffentlichen Fernsehen. Derzeit sendet sie die Morgensendung im armenischen Ersten Fernsehkanal.

Hannes Köpke kommt aus Hannover und hat 2018 das interdisziplinäre Theaterkollektiv fachbetrieb rita grechen mitbegründet, mit dem er unter anderem die Projekte WAS IST MEHR ZU VIEL ALS ALLES, VIECHER und VERTIGO YEARS erarbeitete. Zusammen mit Laura Immler schrieb er das Stück HÄLT UNS WACH welches 2019 einen Studio Naxos Preis erhielt. In Ko-Autorschaft mit Urs Humpenöder entstanden ESRA UND HEIT und SELFCARE STRANDBEFEHL, welches 2024 am Festspielhaus Hellerau uraufgeführt wird.

Der aus Gjumri stammende Bildende Künstler Artush Koshtoyanstudierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Jerewan. 2022 nahm er mit seiner Installation COMPLETE.NOT an der M A R D S Residenz in München teil. Im selben Jahr zeigte er seine Installation LET THERE BE LIGHT im Rahmen der Kunstausstellung SPCTR in Jerewan. Artush Koshtoyan ist Mitbegründer von di. Studio.

Maria Matinyan ist eine in München lebende Künstlerin, Kunstpädagogin und Kuratorin armenischer Herkunft. Als ortsspezifische Künstlerin fokussiert sie sich auf die Auseinandersetzung mit Räumen, Zeit und (Klang-)Erinnerungen. 2020 gründete sie mit weiteren Künstler*innen aus München und Gjumri die sozial-kulturelle Plattform G.Urban, um den Austausch zwischen jungen armenischen, deutschen und internationalen Künstler*innen zu fördern. Seitdem wurden drei große Projekte realisiert: das Ground Art Fest in Gjumri, das Residenzprogramm M A R D S in München und ARTWORKS FOR PEACE.

Olivia Rosendorfer arbeitet als Performerin, Bühnen- und Kostümbildnerin. Als Gründungsmitglied von fachbetrieb rita grechen entwickelte sie u.a. die Arbeiten WAS IST MEHR ZU VIEL ALS ALLES, VIECHER und VERTIGO YEARS, welches 2019 beim SPIELART Theaterfestival aufgeführt wurde. 2022 entstand im Rahmen ihrer Recherchereise nach Armenien und Georgien der Kontakt zu G.Urban.

Vera Vishnevaya ist eine in Jerewan lebende Künstlerin, Musikerin, Fotografin und Video-Künstlerin. Aktuelle Projekte konzentrieren sich auf Klanginstallationen und Performances, bei denen ungewöhnliche Hör- und Körperkontexte im Vordergrund stehen. Sie hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter: LOADING... im ArtKvartal, PARADOX am NPAK in Jerewan und WHERE WE ARE NOT an der Ekaterina-Kulturstiftung.

 

InstallationPerformance

Veranstaltung: Do, 02.11. – Sa, 04.11. Installation ab 16:00, Durational Performance ab 19:00

*Do und Fr ab 23:00 DJ*
Ort: PATHOS theater
Tickets: kostenlos


 

Von und Mit Yeva Abgaryan | Syuzi Ginosyan | Gevorg Grigoryan | Taron Grigoryan | Kay Khachatryan | Ani Khachikyan | Hannes Köpke | Artak Kolyan | Artush Koshtoyan | Maria Matinyan | Sona Nersesyan | Olivia Rosendorfer | Vera Vishnevaya

Produktion: di. Studio | fachbetrieb rita grechen | G.Urban Koproduktion DJ Bike | HochX | PACT Zollverein | PATHOS theater | SPIELART Theaterfestival